A
Abbeizen
Entfernen von altem Lack oder Farbe mit Hilfe eines lösenden chemischen Gemischs.
Ablaugen
Entfernen von alter Holzfarbe mit Hilfe von Ätznatron. Wird hauptsächlich bei Weichholz Möbeln angewendet.
Abziehen
Glätten der Holzoberfläche mit einer speziellen Ziehklinge.
Akanthus
Stilisiertes Blattelement, das aus dem Kapitell einer antiken Säule stammt. Vorwiegend im 17. Jahrhundert und im Klassizismus wieder aufgegriffen.
Alabaster
Kristalliner Gips
Allegorie
Figürliche, sinnbildliche Darstellung eines Begriffs oder einer Tugend (z.B. Justitia als Sinnbild der Gerechtigkeit).
Anrichte/Buffet
Meist halbhoher Schrank mit Schubladen und Türen zum Aufbewahren von Tischgarnituren und Geschirr.
Applikation
Aufgesetztes Ornament bei Möbeln oder Textilien.
Arabeske
Stilisierte Blattranke, die aus der Renaissance stammt.
Art Déco
Stil des Kunsthandwerks (ca. 1925-1940), vorwiegend mit geometrisch stilisierten Formen.
Art Nouveau
Französische Bezeichnung für die Jugendstilbewegung um die Jahrhundertwende.
Atlant
Männliche Tragefigur an Gebäuden oder Möbeln.
Aufsatzschrank
Zweiteiliger Schrank mit Unterbau und Aufsatz. Unterbau meist mit Türen und Schubladen, Aufsatz meist mit (verglasten) Türen.
B
Baluster
Teil eines Geländers. Bei Möbeln kleines kegelähnliches Ziersäulchen mit Profilierung.
Bandeinlagen
In das Furnier eingelegte Streifen aus andersfarbigem Holz oder Metall zum Hervorheben oder Umrahmen eines Feldes.
Bandelwerk
auch: Laubwerk. Ornament aus verschlungenen Bändern mit Blütezeit im Barock und Rokoko.
Barock
Kunststil in Europa (in Deutschland ca. 1650-1720) mit Ursprung in Italien. Zeitgleich mit den absolutistischen Herrschern in Frankreich, das Zeitalter der Inszenierung.
Beizen
Färben der Holzoberfläche mit einem speziellen Beizfarbstoff zur optischen Aufwertung. Die Holzmaserung bleibt bei diesem Vorgang sichtbar.
Bergère
Bestimmte Sesselform mit Armlehnen, Vollpolsterung und Rundumbestoffung.
Blindholz
Nicht sichtbares Holz, das sich unter dem Furnier oder der Marketerie befindet. Bei antiken Möbeln handelt es sich meist um eine Weichholzart oder Eiche.
Bodenstanduhr
Im 17. Jahrhundert, nach der Erfindung des Pendels, entwickelte Uhr mit auf dem Boden stehendem Gehäuse.
Bombiert
Vorgewölbte Fläche bei Möbeln, vorwiegend im Barock zu finden.
Bonheur du jour
Kleiner Damenschreibtisch mit Schubladen- oder Regalaufsatz.
Brandmalerei
Künstlerische Gestaltung von glatten Holzflächen mit einem glühenden Eisen. Vor allem Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt.
Bugholz
Erstmals um 1830 von Michael Thonet entwickeltes und patentiertes Verfahren zum Biegen von Holz unter Dampfeinwirkung. Seine Stühle, meist aus Buche, sind heute weltberühmt.
Bureau plat
Frei stellbarer Herrenschreibtisch, meist mit verblendeter Schublade und Bronze- oder Messingbeschlägen.
C
Cabriole leg
Englischer Fachbegriff für ein geschweiftes Möbelbein (Ende 17. und 18. Jahrhundert).
Cantourgen
Zeittypischer Fachbegriff für den Mainzer Schreibschrank.
Cartonnier
Aufsatz für ein Bureau plat mit mehreren Fächern und Schubladen.
Chiffonier
Englisches Behältnismöbel mit offenen Fächern für Bücher oder Porzellan (19. Jahrhundert).
Chiffonière
Schmales, hohes Möbel mit mehreren übereinander liegenden Schubladen.
Chinoiserie
Übernahme von chinesischen oder ostasiatischen Elementen/Verzierungen bei Möbeln oder anderen Gegenständen des Kunsthandwerks.
Craquelée
Feine Risse in der Malschicht eines Gemäldes, im Lack, Glas oder einer Keramikglasur.
D
Deckblatt
Abschließende Platte eines Möbels, in deutschsprachigen Ländern meist furniert.
Demi Lune
Halbrunder Tisch, der an der Wand aufgestellt werden oder zu einem runden Esstisch ausgeklappt werden kann.
Deutsche Blumen
Floraler Dekor bei Keramik, naturgetreue Abbildung europäischer Blumen. Erstmals in Meissen und Wien um 1730.
Diamantquader
Spitz und facettenartig hervortretendes Rechteck an Gebäuden oder Möbeln, sehr beliebt in der Gründerzeit.
Directoire
Sonderform des französischen Klassizismus (ca. 1790-1804).
Drechseln
Die Formgebung von runden Holzteilen mit Hilfe einer Drehmaschine, deren Meißel per Hand geführt wird.
E
Ebonisierung
Vortäuschung von teurem Ebenholz durch Schwärzen und polieren des Holzes.
Edelholz
Exotische, wertvolle Hölzer. Aufgrund der Seltenheit und des Wertes meist als Furnier oder Marketerie verarbeitet.
Eierstab
Zierleiste der Antike, bestehend aus aneinander gereihten, eiförmigen Gebilden. Besonders im Klassizismus wieder aufgegriffen.
Emblem
Allegorisches Kennzeichen, Attribut oder Symbol im Bereich der Möbel.
Empire
Sonderform des Klassizismus zur Napoleonischen Kaiserzeit (1800-1821). Dominierend sind schwere Möbel mit glatten Flächen und auffälligen Bronzebeschlägen, die oft ägyptische Motive aufweisen.
Encoignure
Schränkchen, das passgenau in eine Zimmerecke passt. Meist mit einer oder zwei Türen ausgestattet.
Etagère
Allseitig offenes Regalgestell, sowie ein Möbelaufsatz mit dreiseitig geöffneten Zwischenfächern.
F
Fadeneinlage
Dünne Linien/Streifen, in Hell-Dunkel-Kontrasten als Intarsie oder Marketerie eingelegt.
Faltstern
Einlegearbeit in Form eines Sterns. Durch Hell-Dunkel-Kontraste mit plastischer Wirkung.
Faßmalerei
Malen auf eine Holzschnitzerei. Zur besseren Haftung von Farbe und Gold wird zunächst eine Zwischenschicht aus Kreide oder Gips aufgetragen.
Fassadenschrank
Architektonisch gegliederter Schrank, meist aus Süddeutschland stammend.
Fauteuil
Französischer Armlehnstuhl (17. und 18. Jahrhundert).
Faux tiroirs
Schein- oder Blendschubladen.
Fayence
Gebrannter Ton, überzogen mit einer weißen Zinnlasur, meist bemalt. Bricht eine Fayence, erscheint sie im Vergleich zum Porzellan nicht weiß, sondern rötlich oder bräunlich.
Feston
Girlandenartiges Ziermotiv aus floralen oder fruchtartigen Elementen.
Filet
Gegeneinander setzen von hellem und dunklem Furnier.
Firnis
Schützende, durchsichtige Schicht aus harzhaltigen Substanzen in Öl oder Alkohol. Wird zur Endbehandlung z.B. auf Möbel aufgetragen.
Fischgrätenmuster
Ähnlich wie eine Fischgräte verlaufende Anordnung von Furnierstreifen. Üblich bei Möbeln, Täfelungen und Parkett.
Flachschnitzerei
Reliefartige Schnitzerei, die in die Holzfläche hineingeschnitzt wird. Meist ornamenthafte Dekors wie z.B. Floralelemente.
Frankfurter Wellenschrank
Großer Schrank mit geschweifter Front. Charakteristisch für Frankfurt, aber z.B. auch für Nürnberg.
Fries
Unterhalb des Gesims verlaufendes Schmuckband, stammt vom antiken Tempel. Auch als architektonisches Glied oder Dekorelement an Möbeln zu finden.
Füllhorn
Hornförmiges Schmuckelement, gefüllt wie ein Früchtekorb. Gilt als Symbol des Überflusses.
Füllung
Fläche aus einem oder mehreren Brettern, die von einem umlaufenden Rahmen gehalten wird.
Furnier
Dünne Holzschicht zum Verkleiden von Möbeln. Das Furnier besteht meist aus Edelhölzern und wird auf minderwertigeres Holz, z.B. Weichholz, aufgeleimt, um eine optische Aufwertung zu erzielen. Durch das Zuschneiden und Anordnen auf dem Möbel können kunstvoll gespiegelte Maserungen entstehen.
G
Galerie
Durchbrochenes Ziergeländer an Möbeln, das Ränder und Kanten umläuft.
Gebaucht
Konvexe Schwingung oder Schweifung von Möbelteilen. Charakteristisch für Barockmöbel.
Geißfuß
Hohes, geschweiftes Möbelbein mit hufförmig ausgebildeten Fuß. Vorwiegend bei Rokokomöbeln zu finden.
Gesims
Horizontaler, meist profilierter Streifen, der das Möbel in der Waagerechten gliedert. Auch als oberer oder unterer Abschluss vorkommend (einfach oder gestuft).
Giebel
Oberer, dachförmiger Abschluss eines Möbels. Kann in gebrochener oder gesprengter Form auftreten.
Glasur
Glänzender Überzug auf Keramik zum Glätte und Abdichten der Oberfläche.
Globustisch
Kleiner Nähtisch, dessen oberer Teil die Form eines Globus aufweist.
Gravur
Zeichnung oder Schriftzug in Holz, Metall oder Elfenbein.
Groteske
Ornamentales Rankenwerk mit Menschen-, Tier-, und Fabelmotiven.
Guéridon
Hoher, schmaler Beistelltisch mit runder oder halbrunder Platte.
H
Halbsäule
Säule, die mit ihrem halben Durchmesser aus einem Möbelstück heraustritt.
Hamburger Schrank
Zweitüriger Hallenschrank mit geradem Abschlussgesims, genannt Hamburger Schapp.
Hartporzellan
Im Gegensatz zu Weichporzellan hat es einen höheren Kaolingehalt und kann bei sehr hohen Temperaturen gebrannt werden.
Herme
Säulenelement, bestehend aus einem menschlichen Körper und einem spitz zulaufenden Pfeiler. Meist ist der Körper von der Hüfte bis zum Kopf ausgebildet (Hüftherme) und geht abwärts in einen Pfeiler über.
Historismus
Periode der Kunstgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Charakteristisch ist die Wiederaufnahme von Gestaltungselementen vergangener Stile. In der deutschen Möbelkunst oft gleichgesetzt mit der Gründerzeit.
Hochzeitstruhe
Ursprünglich die italienische Cassone des späten Mittelalters und der Renaissance. Eine reich beschnitzte und gravierte Truhe als Geschenk an die Braut.
Hocker
Niedriges Sitzmöbel ohne Rückenlehne mit drei oder vier Beinen. Eines des ältesten europäischen Sitzmöbel.
Hohlkehle
Konkave, rinnenartige Vertiefung an einem Möbelstück.
I
Inkrustation
Einlegearbeit aus Stein, meist aus Marmor oder Halbedelsteinen.
Intarsie
Einlegearbeit mit andersfarbigen Holzarten oder sonstigen Materialien. Häufig in Renaissance und Barock vorkommend.
Irdenware/Irdengut
Bezeichnung für schwach gebrannte, recht offenporige Keramik. Später mit einer Glasur versehen wird die Irdenware wasserundurchlässig.
J
Jardinière
Kleines bepflanzbares Tischgestell.
Jugendstil
Internationale Reformbewegung des Kunsthandwerks, ca. 1890 - 1910, entstanden als Reaktion auf die Stilnachahmung des Historismus, strebte nach eigenen Formen, die entweder aus der Natur (floraler Jugendstil) oder der Geometrie entwickelt worden.
K
Kabinettschrank
Kastenartiger Prunkschrank mit kleinteiliger Innenaufteilung zum Aufbewahren von Kostbarkeiten.
Kanapee/Canapé
Gepolstertes breites Sofa mit Rückenlehne und Armlehnen oder offenen Seiten.
Kannelierung
Gliederung der antiken Säule durch parallel verlaufende Rillen. Auch als Schmuck- oder Gliederungselement bei Möbeln zu finden.
Kapitell
Oberer Abschluss eines Trageglieds (z.B. Säule). Kann einfach oder reich geschmückt ausfallen.
Kartusche
Zierform mit schildartigem Mittelfeld und meist schmuckreichem Rahmen (kann z.B. ein Wappen enthalten).
Karyatide
Weibliche Tragefigur, Pendant zum männlichen Atlas. Tritt in der Architektur sowie im Möbelbau auf.
Kastenschloss
Erhabenes, sichtbar aufgesetztes Schloss.
Kerbschnitt
Mit einem Kerbeisen in die glatte Oberfläche eingeschnittene ornamentale Verzierung.
Klassizismus
Internationaler Stil vom späten 18. bis ins frühe 19. Jahrhundert, angeregt durch antike Vorbilder.
Knorpelwerk
Symmetrische Ornamentform (ca. 1610 -1670), aus knorpelartig sich verdickenden, teigig ineinanderfließenden Gebilden, hauptsächlich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.
Kommode
Halbhohes Behältnismöbel mit Schubladen.
Konsole
An der Wand angebrachte Stütze für Figuren, Vasen oder Uhren.
Konsoltisch
Wandfest montierter oder für die Aufstellung an der Wand vorgesehener, architektonisch durchgebildeter Tisch.
Korpus
Körper von Kastenmöbeln, bei furnierten Möbeln das nicht sichtbare unedle Kern- oder Blindholz.
Kranzgesims
Oberer Abschluss des Möbels.
Kredenz
Halbhohe Anrichte in Tisch- oder Schrankform.
Kugelklauenfuß
Möbelfuß in Form einer Vogelklaue, die eine Kugel umgreift. Besonders bei englischen Möbeln des 18. Jahrhunderts.
L
Lack
In Binde- und Lösungsmitteln gelöste Lackstoffe, die einem damit überzogenen Gegenstand (Möbel) Farbe, Glanz und Widerstandsfähigkeit verleihen.
Louis-Philippe-Stil
Französischer Spätklassizismus in Möbeln von etwa 1820 bis 1850, nach dem Bürgerkönig Louis -Philippe (1830 bis 1848) benannt, entspricht zeitlich dem deutschen Biedermeierstil.
Louis-quartorze-Stil
Benannt nach Ludwig XIV. (1643 - 1715), entspricht in etwa dem Barock.
Louis-quinze-Stil
Benannt nach Ludwig XV. (1723 - 1774), entspricht etwa dem Rokokostil, von 1725 bis 1760/70 prägend.
Louis-seize-Stil
Benannt nach Ludwig XVI. (1774-1792), klassizistische Stilbewegung, setzt bereits um 1760/70 ein, entspricht etwa dem deutschen Zopfstil.
Lüster
Prachtvoller Kronleuchter mit kunstvollen, geschliffenen Glasgehängen aus Bergkristall oder Kristallglas und mehreren Lichtquellen.
M
Magazinsofa
Sofa mit kommodenartigen Schubladenfächern unter den Armlehnen.
Mainzer Möbel
Im 18. Jahrhundert war Mainz eine Metropole für die Herstellung meisterlicher Möbel im typischen Geschmack der Zeit. Bewegte Aufsatzsekretäre und prächtige Schränke zeugen davon, besonders charakteristisch sind die reich verzierten Anschlagleisten.
Majolika
Bezeichnung für die italienische Fayence.
Manierismus
In der Kunstgeschichte Bezeichnung für die Übergangsform von der Renaissance zum Barock (ca. 1530-1590).
Marketerie
Zu Bildern oder Ornamenten zusammengesetztes Furnier aus verschiedenen Hölzern oder holzfremden Materialien, dass dem Blindholz aufgeleimt wird.
Maserung
Auftretendes Bild des Holzes, das durch den unregelmäßigen Verlauf der Holzfasern entsteht.
Mid Century (midcentury)
Möbel oder Einrichtungsgegenstände aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, meist nach Vorlagen berühmter Designer
N
Nähtisch
Ein im späten 18. Jahrhundert in England entwickeltes Tischchen zum Aufbewahren von Näh- und Handarbeitsutensilien. Oft mit aufklappbarer Platte und kleiner Schublade.
Nasenschrank
Frankfurter Wellenschrank mit hervortretenden Ecklisenen, dann auch als Nasenschrank bezeichnet.
Niello
Ziertechnik auf Silber und anderen Metallen, bei der eine eingravierte Zeichnung durch Einschmelzen einer schwarzen Masse hervorgehoben wird.
O
Obelsik
Vierkantige, oben spitz zulaufende Säule.
Ohrmuschelstil
Ornamentform des späten 16. und des 17. Jahrhunderts.
Ornamentband
Horizontale oder vertikale Reihung von Ornamenten.
P
Parketterie
Marketerie in geometrischen Mustern, besonders bei Möbeln des 17. und 18.
Jahrhunderts.
Patina
Oberfläche von Holz- oder Metallobjekten mit sichtbaren Altersspuren (z.B. Verblassungen und kleine Kratzer).
Perlstab
Aus der Antike übernommene Zierleiste aus kleinen, nebeneinander gereihten Kugeln.
Pilaster
Rechteckig hervortretender Wandpfeiler (auch bei Möbeln) mit Basis und Kapitell.
Politur
Tränken und anschließende Behandlung der Furnieroberfläche, z.B. mit Schellack.
Polychrom
Farbige Fassung eines Gegenstandes, z.B Porzellan oder Plastiken.
Porzellan
Keramisches Erzeugnis aus Kaolin und Feldspat mit einem reinweißen, feinkörnigen, sehr harten Scherben, der bei sehr hohen Brenntemperaturen zum Sintern gebracht wird. Die heute noch bekanntesten Manufakturen sind Meissen, KPM und Rosenthal.
Postament
Sockel, auf dem Vasen oder Figuren stehen können.
Poudreuse
Bezeichnung für einen Toilettentisch.
Profil
In der Möbelkunst Gesims oder Leiste von unterschiedlich gerillter Form.
Punzieren
Einschlagen von Ornamenten mit einem Metallstempel.
Putten/Putti
Meist nackte Kinderfiguren, mit oder ohne Flügel, beliebtes Ziermotiv in Renaissance und Barock.
R
Rankenornament
Freigestaltetes pflanzliches Ornament.
Rapport
Wiederholung eines Musters.
Régence
Französischer Stil zwischen Barock und Rokoko, ca. 1715 – 1725.
Regency
Spätklassizistischer englischer Möbelstil des frühen 19. Jahrhunderts.
Reide
Griff eines Schlüssels.
Relief
Erhabene Schnitzarbeit in figürlicher oder ornamentaler Form.
Rocaille
Französisches, asymmetrisches Ziermotiv (Muschelwerk), das dem Rokoko seinen Namen gibt.
Rokoko
Stilbezeichnung etwa für den Zeitraum von 1735 bis 1760/70.
Romantik
Eine gegen Ende des 18. Jahrhunderts einsetzende Strömung entgegen des Klassizismus und der Aufklärung.
Rosette
Ornament einer von oben gesehenen, stilisierten Blüte.
S
Säule
Runde Stütze mit Basis, Schaft und Kapitell.
Schellack
Lack zur Hochglanzpolitur, verwendet seit ca. 1800.
Schlagleiste
Senkrecht aufgesetzte Mittelleiste beim Schrank, die die Fuge zwischen den Türflügeln verdeckt.
Schlichten
Glätten der Holzoberfläche.
Schreibkommode
Im späten 18. Jahrhundert aufgekommene Kommode, deren oberste Schublade herausgezogen, mit herunterklappbarem Vorderteil, als Schreibplatte dient.
Schreibschrank
Aufsatzmöbel mit kommodenartigem Unterteil, einem Schreibfach mit Pultplatte und einem ein- oder zweitürigen Aufsatz darüber.
Schwarzlot
Schwärzliche Emailfarbe zum Bemalen von Glas und Keramik.
Sekretär
Hochformatiges, zweiteiliges Schreibmöbel, dessen Oberteil durch eine Klappe verschlossen ist. Aufgeklappt dient diese als Schreibplatte, im Inneren befinden sich meist viele kleine Fächer zur Aufbewahrung von Schreibutensilien.
Sofa
Ursprünglich ein Sitzmöbel aus dem türkisch-arabischen Bereich, gegen Ende des 17. Jhs. in Europa eingeführt. Vollgepolstertes, bequemes, zwei- oder mehrsitziges Möbel mit Arm- und Rückenlehnen in vielen Ausführungen. Typisch z.B. für das Biedermeier.
Spiegelfurnier
zwei Furnierblätter liegen übereinander, eins wird aufgeklappt. Technik zum Bilden von interessanten Maserungsverläufen.
T
Tabernakel
Schreibschrank, dessen mit Schubladen ausgestattetes Oberteil mit einer Nische in der Mitte an ein Sakramentshäuschen erinnert.
Im franz. „A-troi-corps".
Truhe
Gilt als erstes Möbelstück. Seit der Antike bekannt, praktisch durch das große Fassungsvermögen und die Möbilität.
U
Überbauschrank
Kölner Schranktyp des 16. Jahrhunderts. Ein breites, hohes Untergeschoß trägt einen zurückgesetzten, schmaleren Aufbau, dessen vorkragendes Gesims von Pfeilern, Säulen oder Figuren gestützt wird.
V
Vedute
Stadt- oder Landschaftsansicht, meist postkartenähnlich und topografisch korrekt gemalt. Bekannteste Stadt für Veduten ist Venedig.
Verkröpfung
Vorspringende, mehrfach geknickte Abwinkelung eines Gesimses oder einer Leiste, die um ein senkrechtes Glied (Säule oder Pfeiler) herumgeführt ist.
Vertiko
Vertikales Behältnismöbel mit meist zwei Türen und einer darüber liegenden Schublade, oft mit Zieraufsatz. Um 1860 entstanden und typisch für die Gründerzeit.
Vitrine
In der Front und seitlich verglaster Schauschrank mit mehreren Zwischenböden.
Vitrinenschrank
Hoher Schrank mit kommodenartigem Unterteil und verglastem Aufsatz.
Volute
Spiralförmig eingerolltes Ornament oder Bauglied, in der Möbelkunst oft zwischen horizontalen und vertikalen Teilen vermittelnd.
Vorkragen
Vortreten von Elementen aus der Fläche.
W
Weichholz
Alle Nadelhölzer außer Eibenholz. Der Korpus furnierter Möbel besteht oft aus Weichholz. Durch dunkles Beizen oder Lasieren imitierte man eine edlere Optik. Heute sind Weichholzmöbel mit ihrer natürlichen, hellen Farbe sehr beliebt.
Weichporzellan
Schwach gebranntes Porzellan mit einem geringen Kaolingehalt und relativ weichem Scherben.
Windsor-Stuhl
Ländlich englischer Stuhl mit meist halbrunder, aus gedrechselten Rundstäben gebildeter Lehne.
Würfelintarsie
Markettierung in Form von plastisch dargestellten Würfeln in einer Vielzahl auf- und nebeneinander angeordnet.
Wurzelfurnier
Furnierblätter aus dem Wurzelstock des Baumes. Es weist eine besonders schöne, vielfältige Maserung auf.
Z
Zahnschnitt
Zierleiste der Antike, Reihung kleiner, durch schmale Zwischenräume getrennter, würfelförmiger Klötzchen.
Zarge
Verbindung zwischen den Beinen eines Möbels, die den oberen Teil der Konstruktion trägt, häufig verziert.
Zinnglasur
Weiße, deckende, zinnhaltige Glasur auf Fayence und Majolika.
Zopfstil
Benannt nach der damaligen Herrenmode, an der Antike orientierter Stil ca. 1770 bis 1790.
Zwiebelmuster
Mit blauer Farbe aufgemalter Keramikdekor, erstmals in Meißen im 18. Jahrhundert angewendet.
Zylinderbureau
Schreibtisch mit Zylinderverschluß, der häufig als Jalousie ausgeführt ist, oft bewirkt das Züruckschieben des Zylinders das Vorrücken der Schreibplatte.
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